U-Bahnhof der Menschenrechte

Vier Schüler der 10. Klasse der Ernst-Reuter-Schule waren am 10. Dezember 2018 auf dem sogenannten U-Bahnhof der Menschenrechte, der Station Westhafen der U-Bahnlinie U9. Zusammen mit einigen Damen und Herren des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V. haben die vier Schüler dann drei Stunden von 7.00 bis 10.00 Uhr Flyer, Taschen und anderes Informationsmaterial an die ein-, aus- und umsteigenden Fahrgäste verteilt, um hier an den 70. Jahrestag der von den Vereinten Nationen in Paris verabschiedeten "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" zu erinnern und darüber zu informieren.

Der U-Bahnhof Westhafen liegt im Berliner Ortsteil Moabit und wurde 1961 eröffnet. Seit 2001 gilt er als "Bahnhof der Menschenrechte". Angeregt durch das internationale Projekt "INSCRIRE – die Menschenrechte schreiben", wurden auf die weißen Kacheln ohne Punkt und Komma einzelne Artikel der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" geschrieben; aus dem schlichten Bahnhof wurde so ein Ort, der auch aufgrund seiner Lage nicht weit von der Hinrichtungsstelle Plötzensee an die Menschen erinnern soll, die dort während des Dritten Reiches aus politischen und weltanschaulichen Gründen ihrer Freiheit beraubt und hingerichtet wurden. Auch die über dem Bahnhof führende Putlitzbrücke war Ausgangspunkt für die Deportationen jüdischer Mitbürger*innen in die Konzentrationslager. Deshalb sind die Menschenrechtsartikel zudem mit Abschiedssätzen der Ermordeten kontrastiert.

Quelle: Faltblatt des Berliner Komitees für UNESCO-Arbeit e.V., herausgegeben aus Anlass des 70. Jahrestages der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte"

Albrecht Barthel

UNESCO-Lehrer der Ernst-Reuter-Schule

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