"Adieu, Marie, du bist schön wie die Sünde –. Kann die Todsünde so schön sein?"
Gleich zwei Ensembles des 13. Jahrgangs haben sich den Woyzeck vorgeknöpft. Herausgekommen sind zwei sehr unterschiedliche Inszenierungen.
Die eine Inszenierung wurde unter der Leitung von Frau Schmidt und unserem Schulleiter Herrn Huth entwickelt. Das Ensemble zeigte sich experimentierfreudig und forderte das Publikum durch eine moderne Herangehensweise heraus.
Das Risiko hat sich gelohnt, wie Dr. Anna Luise Kiss bestätigt. Sie ist Rektorin der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, die seit kurzem Partnerschule der Ernst-Reuter-Schule ist:
"Eine besondere Freude ist es, dass wir durch die Zusammenarbeit auch die Schultheatertage erleben dürfen. (...) Wir waren von dem inszenatorischen Einfallsreichtum begeistert: Da wurden Basketbälle zu Erbsen und Marie wurde zu einer Schattenfigur, von der die Zuschauer*innen nicht wissen können – ist sie echt oder nur Fantasie? Bemerkenswert war auch die große Ernsthaftigkeit, mit der sich die Schüler*innen ihren Figuren angenähert und den Zuschauer*innen vermittelt haben. Wir freuen uns, die Schüler*innen der Ernst-Reuter-Schule bald wieder auf der Bühne erleben zu dürfen!"
Großes Lob aus berufenem Munde für Julijan Trajcev, Nadine Fandi, Lamine Camara, Mamon Al Haibi, Yusif Yigit, Amina Gadamauri und Şanver Türkmen. Unterstützt wurden sie durch Zoe-Aleyna Cakiroglu, die für Licht und Technik zuständig war.
In der anderen Inszenierung wagte das Ensemble unter der Leitung von Frau Polster und Herrn Trajanovic eine moderne, geradezu abstrakte Herangehensweise. Zum Einsatz kamen sowohl ein Chor als auch kömodiantische Brüche. Das Ensemble wollte damit eine moderne, aber auch unterhaltsame Inszenierung bieten.
Das Publikum war begeistert von der Aufführung und zeigte sich auch beim anschließenden Frage-und-Antwort-Teil sehr interessiert und fragte dem Ensemble Löcher in den Bauch.
Das Ensemble kann zurecht stolz sein auf seine tolle Leistung! Bravo an alle Teilnehmenden: Anas Fraygih, Said Moussa, Abdullah Nasser, Mayad Wael El Kadi, Souzanne Hallal, Celina Panzner, Floriano Kimbembi.
Krankheitsbedingt nicht mit dabei, dennoch in die Produktion involviert, waren Abbas Yaghi und Abdullah Hepkarakas.
Besonders hervorzuheben ist der wirklich hervorragende Kamal Saleh, der in den meisten Szenen den Woyzeck gespielt hat.
Ein Bravo an beide Ensembles und deren Leitungen!